Digitale Karteikarten zum Lernen

Viele von euch nutzen das iPad oder ein anderes Tablet nicht „nur“ als Bullet Journal bzw. digitalen Planer, sondern auch zur Unterstützung als Alleskönner im Studium wird das iPad im Studium verwendet. Kein Wunder, lassen sich damit doch Notizen, Tafelbilder per Foto, Videos von Experimenten und vieles mehr auf einem Gerät und in einem Tool festhalten. Heute möchten wir uns einem, auf den ersten Blick, eher langweiligen Thema widmen: den Lernkarten bzw. Karteikarten. Aber wie immer, geht’s hier um die digitale Version davon, d.h. wir schauen uns digitale Karteikarten an.

Vorteile von Karteikarten beim Lernen

Fürs Lernen mit Karteikarten gibt es verschiedene Techniken, die im Kern aber ähnlich sind. Dennoch haben sie sich seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten ganz gut bewährt und helfen in der klassischen Variante besonders beim Lernen für das Langzeitgedächtnis.

Das Tolle an einer Lernkartei ist, dass man diese Technik einfach für viele verschiedene Fächer oder auch Themen nutzen kann. Aus der Schule kennst Du es vielleicht noch von Vokabeln, aber das ist nur ein Einsatzgebiet. Du kannst es super auf vieles ausweiten:

  • Formeln: Mathe, Physik, Chemie, Biologie
  • Paragrafen und Gesetzestexte
  • Ereignisse und deren Datum
  • beliebige Paare von Begriffen und dazugehörigen Werten, bspw. Länder und BIP
  • Definitionen
  • die richtige Reihenfolge von etwas, z.B. Gliederungen oder Schritte in einem Ablauf bzw. Prozess

Tatsächlich kann man also fast alles auf Karteikarten packen und sich das Wissen Schritt für Schritt aneignen, sich dabei immer wieder abfragen und testen. Sie eignen sich somit nicht nur für Schüler und Studenten an Schule und Uni, sondern auch für die Führerscheinprüfung, die nächste Präsentation oder die Rede vor Publikum, für Schauspieler, die Dialoge lernen müssen – nur um mal ein paar ganz unterschiedliche Einsatzgebiete aufzuzählen. Da gibt’s aber noch vieeeeeeel viel mehr.

Das soll für eine kurze Auffrischung zum Thema Lernkarten ausreichen, schauen wir uns nun an, wie die digitale Lernkartei funktioniert.

Was sind digitale Karteikarten?

Grundsätzlich ist an einer digitalen Lernkartei gar nicht so viel anders, als bei den analogen Karteikarten. Idee und Konzept bleiben gleich – der Unterschied liegt nur in der Frage, wo ich meine Lernkarten erstelle: Klassisch auf Papier oder digital in einer App?

Für digitale Karteikarten gibt es schon seit Jahren spezielle Webseiten, Apps und Anwendungen. Beispiele hierfür sind Repetico oder Brainyoo. Als stolzer Nutzer eines digitalen Planers an der Universität bist Du vielleicht in diesem Zusammenhang auch schon mit digitalen Lernkarten in Berührung gekommen. Für Apps wie Xodo, Zoom Notes oder Goodnotes gibt es seit Längerem fertige Vorlagen für Karteikarten zu kaufen, die sich dann als PDF in Deine App importieren lassen. Anschließend nutzt Du diese Vorlage und erstellst die eigentlichen Karteikarten, d.h. Du befüllst sie und schon kann das Lernen losgehen. Um die Sortierung der Karten in virtuelle Fächer musst Du Dich selbst kümmern, aber das ist ja auch analog so.

Die Vorteile der digitalen Karten sind sehr ähnlich den Vorteilen eines digitalen Planers:

  • umweltschonend, da kein Papier
  • einfaches Backup möglich
  • durchsuchbar
  • passwortgeschützt, falls Du sensible Themen / Daten lernst

Digitale Karteikarten in Goodnotes

Falls Du fürs digital planning die App Goodnotes verwendest und eine Lernkartei auf dem iPad ausprobieren möchtest, freust Du Dich bestimmt: Seit einiger Zeit gibt es in Goodnotes eine Karteikarten-Funktion im Standard. Das ist sehr cool!

Du kannst damit direkt in Goodnotes Deine Kärtchen erstellen und die App kümmert sich Dank Spaced-Repetition-Funktionalität darum, dass Dir die Karten im richtigen zeitlichen Abstand erneut vorgelegt werden. Richtig beantwortete Karten kommen so also quasi automatisch ins nächste Fach und werden erst später erneut abgefragt. Falsch beantwortete Fragen tauchen viel schneller wieder auf.

Das klingt doch wirklich super, oder? Der Langzeitpraxistest bei mir persönlich fehlt noch, aber ich finde es sehr vielversprechend und bin gespannt auf den ersten echten Einsatz dieser Funktionalität. Man merkt definitiv, dass sich Goodnotes stark weiterentwickelt und auch über den Tellerrand blickt.

Wie sieht’s bei euch aus? Ist das was für die nächste Prüfungsphase an der Uni? Schreib‘ doch mal in die Kommentare, wenn Du es schon ausprobiert hast oder was Du über dieses Feature denkst.

Für alle, die es ausprobieren möchten, folgt noch ein Mini-Tutorial.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für Karteikarten in Goodnotes

Du kannst die Lernkarten in einem bestehenden Notizbuch nutzen oder eigens dafür ein Notizbuch anlegen, z.B. eines pro Thema. Jedenfalls benötigst Du ein Notizbuch als Ausgangspunkt, um Deine Kärtchen zu erstellen.

  1. Öffne ein Notizbuch in Goodnotes
  2. Klicke auf „Seite hinzufügen“
  3. Lass‘ Dir alle Vorlagen anzeigen und scrolle ganz nach rechts (in den „herkömmlichen Vorlagen“)
  4. Es öffnet sich eine neue Seite, die obere Hälfte ist für die Frage, die untere für die Antwort. Einfach beides ausfüllen – fertig!
  5. Dann wiederholst Du die Schritte 2-4 einfach so oft, bis Du alle digitale Karteikarten angelegt hast.
  6. Zum Lernen öffnest Du das Menü oben rechts über die 3 Punkte und tippst auf den untersten Punkt „Lernkarten durchgehen“
  7. Prüfe, ob Du die richtige Antwort hattest und gib bei der Anzeige der Lösung ein ehrliches Feedback ab.

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